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#stopbodyshaming be Nana

6/28/2015





Na wer erinnert sich noch an Nana?
Früher haben wir Nanas immer bunt anmahlen dürfen so farbenfroh und vielfältig wie nur irgend möglich. Das die Nanas auch im Übertragenen Sinne für die Vielfältigkeit der Weiblichkeit stehen ist mir zu der Zeit gar nicht in den Sinn gekommen. Mama war doch eh die schönste. Außerdem brauchte man im Sandkasten, auf dem Pausenhof und auf dem Spielplatz andere Qualitäten. Wer nicht von oben bist unten voller Deck und Matsch war, der hatte doch nur halb so viel Spaß. 



Doch je älter man wird desto wesentlicher werden die Äußerlichkeiten. Reduzierungen auf eben diese. In Schubladenstecken, weil man aussieht, wie man aussieht.Und dann stehen die Mädels bei sich zuhause vor dem Spiegel, drehen sich von rechts nach links und suchen regelrecht nach Fehlern. Ist das da Zellulite an meinem Oberschenkel, die wabbeln ja... Ich bin zu fett! also los kaufen wir uns Skinnytea weil Instagram sagt : "Wer Skinnytea drinkt wird dünn". Eben dieses "dünn" wird hier gleichgesetzt mit schön. Nur wer dünn ist kann schön sein? Nur wer kurven hat ist sexy? Was ein Schwachsinn! 
Dazu kommen noch diese teils wahnwitzigen Ernährungvarianten. Heutztage wird  man ja schon schräg angeschaut wenn man sagt ich esse normal. (Also so fühlt es sich jedenfalls an) Ja wie kein Vegetarier? Nichtmal vegan? Und wie siehts aus mit Lachtosefrei? Lowcarb? Glutenfrei? Frutarier? Flexitarier? Pescetarier? Freeganer? Die Hälfte der Begriffe sagt mir nichts, aber Googel sei Dank, jetzt bin ich schlauer. Esse aber trotzdem genauso viel und oft wie sonst auch. Mein Credo: Nervennahrung. Bei den ganzen exotischen Ernährungsvarianten komme ich mir vor als wär ich diejenige, die etwas seltsames macht. Ich stehe übrigens keiner der Ernährungsweisen feindlich gegenüber, aber man muss es ja nicht übertreiben. 
Um wieder auf das eigentliche zurückzukommen: Das Aussehen. Durch Medien wird uns eingetrichtert was schön ist und was nicht. Genau das ist es, was den kleinen,unsicheren und unerfahrenen Mädchen Selbstzweifel vermittelt. Für die Mädechen, für welche Internet Neuland und negative Kommentar über ihr Erscheinungsbild, wie ein Schlag ins Gesicht sind. Die Selbstwahrnehmung wird zunehmend davon bestimmt, was andere, völlig fremde Menschen über einen denken. Wie war das nochmal mit der Selbstbestimmung? Selbstakzeptanz? Wenn der Weg an einem Spiegel vorbei zum Spießrutenlauf wird. wenn der Druck, das verlangen danach gut auszusehen größer ist, als alles andere. 


Genau dann haben wir verloren! Uns ist unterwegs die Vielfätigkeit abhanden gekommen. Das "Nanasein". 

Und ich?
Ich bin lieber einen Nana! So wie ich bin und nicht, wie mich jemand haben will. Wer mich nicht für meine unordentlichen Frisuren, verschrobenen Essgewohnheiten und wegen alldem, was ich habe oder nicht habe mag, dem kann ich nur raten: Perfekt gibt es nicht und wer ewig auf der Suche danach ist, der hat das mit dem Be yourself und Nobodsy perfekt nicht verstanden. Zu dem was uns ausmacht gehört beides, das was wir haben und das was wir nicht haben. und damit müssen wir uns eben abfinden. Ändern können wirs nicht. 

Quelle: 1, 2, 3, 4

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