Es ist, als würden wir bei jedem Versuchen aufeinander zu
zugehen abdriften. Voneinander weggezogen. Als würde uns die Flut, Stück für Stück zueinander Tragen bis die Ebbe
uns in entgegengesetzte Richtungen zieht. Wie Plus und Minus. Zwei Seiten eines
Magnetes. Die umeinander herum tänzeln, doch nie aufeinander treffen.
Keiner weiß genau, was der andere will. Wobei ich mich, für
meinen Teil immer klar geäußert habe. Doch wer weiß schon wie das bei dir
ankam. Die Fremdwahrnehmung und die Eigenwahrnehmung sind eben doch manchmal
nicht deckungsgleich. Ich bin verwirrt. Alle Zeichen stehen gut. Du springst
an, ich spring auf, beide bewegen wir uns auf der gleichen Wellenlänge. Doch
dann, plötzlich zieht es uns wieder auseinander. Wie die Gezeiten. Ebbe. Flut.
Obwohl ich diesmal meine: Zu viel; Zu ehrlich in der Schublade gelassen habe. Dir die
Entscheidung überlassen habe. Werde ich nicht schlau aus deinen Manövern. Egal
wie sehr ich mir den Kopf zerbreche. Am Ende bleiben immer nur Scherben, obwohl
die ja eigentlich Glück bringen sollen. Happy Ende gibt’s nur im Märchen.
Versuch das mal einer zu verstehen?! Ich weiß noch nicht einmal, ob du das
selbst verstehst. Doch wie immer jagt mich der Zeitdruck. Habe eine tickende
Uhr im Nacken, die mir vor Augen hält, wie schnell mir die Zeit durch die
Finger rinnt. Wie der Sand, in einer Sanduhr. Keine Sekunde kann jemals wieder
eingeholt oder wiederholt werden. Heute ist in Zukunft nur Vergangenheit und keinen interessiert’s, ob wir nur zu jung und zu dumm waren. Es geht mehr darum wer geblieben
und wer gegangen ist. Darum, wer am Ende geblieben ist.
Ich weiß, was ich will! Weißt du, was du willst?! Ich hoffe,
dass wir uns synchron im Stroboskop wiederfinden. Im Lebensrad der
synchronisierten Momentbetrachtung. Doch ich fürchte wir bewegen uns synchron aufeinander,
nur um uns dann asynchron wieder auseinander zubewegen. Ebbe. Flut. Wie die Gezeiten.
Zum Glück bin ich noch nicht zu sehr involviert; Zu Glück
bin ich noch nicht zu sehr im Stroboskop gefangen. Es würde mir sonst nur
erneut das Herz brechen.
Also hoffe ich auf Ebbe. Eine Ebbe, die mich weit genug von
dir fortträgt, dass uns die Flut nicht wieder zueinander bringt.
wunderschön geschrieben!
AntwortenLöschenIch danke dir!
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