Mein Jahresrückblick kommt roh. Ohne jegliche Untermalung. Ohne Maskerade. Ganz ehrlich und persönlich. Ich habe lange keinen Text mehr veröffentlicht. Ich konnte nicht, wusste nicht was ich schreiben soll, hatte das Gefühl nichts zu sagen zu haben. So kurz vor dem Jahresende ziehen alle eine Bilanz, zwischen dem, was ereicht und vorgenommen wurde. Ob ich Vorsätze hatte, kann ich beim Besten Willen nicht mehr sagen. Authentisch und ehrlich sein vielleicht. Ich weiß es nicht.
Mein 2015 war ein Gefühlschaos, Intensiv und durcheinander. Auch wenn hier viele traurige Sachen stehen, war es dennoch schön. Wunderschön. Ich bin an mir selbst gewachsen, habe Erfahrungen fürs Leben gemacht und jede einzelne Sekunde ausgekostet. Keiner hat gesagt, dass es einfach werden würde, aber das ist nicht schlimm, solange man alles meistern kann, kann man nur Gewinnen, In den nächsten beiden Posts, nehme ich euch mit auf eine Reise durch die Momente, die ich niedergeschrieben habe, sei es Digital oder Analog. Immer dann, wenn ich nicht wusste wohin oder ich mich ordnen musste, habe ich geschrieben, schreibe ich immer noch.
01.01.15
Ich weiß nicht, ab wann ich genau angefangen
habe ein Vakuum um mich zu errichten, weil ich es satt bin ständig der
Kollateralschaden zu sein.
23.01.15
Ich versuche, mein Bestes Enttäuschungen zu
vermeiden.
25.01.15
Ich will dich ja auch nicht stören, bei den
Dingen, die so wichtig waren, dass du allen Anstand in den Wind schießt und keine Sekunde für ein „heute
nicht“ entbehren kannst.
Wütend bin ich nicht und sauer eigentlich
auch nicht richtig, das würde sowieso nichts an der Tatsache ändern.
26.01.15
Wenn ich will, dass sich etwas ändert muss
ich die Dinge selbst in die Hand nehmen.
28.01.15
Auch wenn ich über alles lache, zu jedem
freundlich bin und negatives vermeiden will, bedeutet das nicht, dass ich die
Dinge nicht auch ernst nehme, mir zu Herzen nehme. Ich bin verdammt nochmal
kein Automat!
14.02.15
Dafür scheint keins der schier unendlichen Adjektive,
Prädikate uns Subjekte auszureichen; Und dann grinse ich einfach nur, so von
einem Ohr aufs andere, komm mir dabei ziemlich dümmlich vor, merks aber gar
nicht so betrunken bin ich, nicht vom Alkohol, sondern von dir
17.02.15
Heute versucht mir jeder zu erklären, dass
es dieses unglaublich, dir den Atem raubende, übermächtige und unglaublich zu
erklärende Gefühl, welches dich mit einem Schlag voll und ganz erwischt nicht
gibt.
Aber ist das nicht immer so, wenn wir von
etwas überrascht werden, und unser Hirn nicht genug Zeit hat die Information zu
verarbeiten, dass wir dann aus Reflex, irgendetwas sagen, ohne groß darüber
nachzudenken.
03.04.15
Ich will mehr als nur eine flüchtige
Konversation, bestehend aus belanglosen Phrase, die schon lange zu Routine
geworden sind, wieso fragen, wenn man doch am Ende eh weniger als die Hälfte
aufnimmt, weil man in Gedanken schon ganz woanders ist.
Ich möchte die Tiefe, die Gewissheit, dem
anderen durch die Unterhaltung etwas gegeben zu haben.
06.04.15
Enttäusche alle, aber niemals dich selbst, denn
egal, was du machst oder tust, wofür du dich entscheidest, du bist diejenige,
die damit leben muss, also tu das, was du willst und liebst, wofür du brennst
und was alle, die ganze Welt darüber denkt oder sagt ist nicht dein Problem,
solange du mit deinem Entschluss zufrieden bist.
02.05.15
Meine Erinnerungen sind besser als deine,
hast du doch das meiste aus dieser Nacht wieder vergessen, da der Rausch der Unvernunft,
den du dir im Versuch endlich auch mal an deine Grenzen zu kommen angetrunken
hast, das meiste in den dumpfen Schleier des Vergessens hüllte. Wie Nebelschwaden,
die sich wie das Vergessen in den Stunden zwischen Tag und Nacht über den
Feldern ausbreiten.
14.06.15
Wir bringen dann die größten Opfer, wenn wir
aus reiner, ungetrübter Selbstlosigkeit handeln um Menschen, die uns am Herzen
liegen zu Hilfe kommen. Auch wenn das schlussendlich bedeutet diese zu
verlieren. Alles hat Grenzen und manchmal reicht das was man empfindet eben
nicht aus! Andere Dinge, die es eigentlich zu überwinden gilt sind einfach zu
enorm um darüber hinwegzusehen.
16.06.15
Gerade habe ich den Brief, den ich mir
selbst vor einem Jahr geschrieben habe durchgelesen; Was ich mir vorgenommen
habe, an was es sich lohnt zu denken, glauben, auf was ich vertrauen soll.
19.06.15
Es kommt dir
so vor als würden Jahrhunderte in einer Sekunde liegen und doch bildest du dir
das alles nur ein.
20.06.15
Einfach drauflos rennen, fühlt sich gut an.
Verdammt gut. Und es macht mich glücklich, auf eine unfassbare, nicht in Worte
zu fassende Art und Weise. Aber es hat auch einen bitteren Beigeschmack.
Denn so eine Freiheit, einfach losrennen zu können, ohne Ballast, bekommt man nur dann
im Leben, wenn es auf der anderen Seite etwas zu verlieren gibt. Wenn ein Fehler,
etwas falsch machen keine Bedeutung hat. Denn du hast nur diese eine
Möglichkeit. Entweder alles auf eine Karte setzen oder dich im Nachhinein
fragen was gewesen wäre, wenn…
18.06.15
Ich bin verdammt glücklich und verdammt
traurig und das alles auf einmal. Wie Aprilwetter. Schönster Sonnenschein und
im Nächsten Moment Weltuntergansgartiger Monsunregen.
Aber jetzt ist es sowieso schon zu spät.
Weil es so oder so wehtun wird, wenn du gehst.
Ich bin abwesend, nicht so da, wie ich sein sollte. Bekomme das meiste nicht mit und vergesse die Hälfte wieder. Schon nach
Sekunden.
Weil mir selbst jetzt schon, nur beim
Gedanke daran, das Herz bricht. Wie kann man etwas zusammenhalten, das jede Sekunde
droht auseinanderzubrechen?
Aber ist es nicht genau deswegen einen
Versuch wert? Ein kluger Mensch hat mal gesagt „Versuchungen sollte man
Nachgehen, wer weiß wann sie wiederkommen“.
02.07.15
Also sitze ich hier lachend und manchmal mit
Tränen in den Augen und frage mich wo der Witz geblieben ist, das Komische, das
dem Tragischen irgendwie die Schärfe nimm.
06.07.15
Und manchmal will man die Dinge nicht sehen,
bis sie einem direkt vor der Nase stehen und fast schon ins Gesicht spucken
Manchmal prasselt es auf mich ein wie
sanfter Sommerregen und andere male erwischt es mich mit der Heftigkeit eines Wirbelsturms.
Ich kann es nicht kontrollieren oder abstellen aber manchmal fühlt sich
vermissen einfach viel zu schmerzhaft an.
Ich ende: Er ist weg. Und mir bricht die Stimme.
Du hattest ihn wirklich gerne. Ich lache
unter Tränen. Ja, das hatte ich!
Alles erinnert mich an dich und bekommt
somit eine völlig neue Bedeutung. Und weißt du was? Ich hab Angst! Angst, dass
das nicht genug ist. Das ich mal wieder diejenige bin, die das ganze mehr
mitnimmt.
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