Der Minirock ist wohl eins der provokantesten
Kleidungsstücke. Früher als Zeichen der Rebellion und Befreiung gesehen, heute
eher als ordinär und plakativ. Doch was steckt eigentlich hinter diesem so
skandalträchtigen Kleidungsstück, dass selbst die Männer in der Türkei in Miniröcken
auf die Straßen gehen?
Schon bevor der Minirock seinen Kult in den „Swinging
Sixties“ feierte trat er bereits in der Operette Der Zarewitsch 1932 auf. In
den 1960ern greift Mary Quant zur Schere und kürzt Kleider und Röcke, wodurch
sie den Minirock zu einem neuen Statement und Lebensgefühl werden lässt. Der
Minirock wird zum Politikum. Er gilt als Rebellion gegen die Konservative Gesellschaftsstruktur,
Spießertum und vorgeschrieben Verhaltensmuster. Für die Frauen beginnt ein
neues Selbstverständnis und Selbstbewusstsein im Hinblick auf ihre Stellung und
die Selbstdarstellung ihres Körpers in der Gesellschaft. Alles ist erlaubt,
Frau trägt was ihr gefällt. Es ist ein Symbol der Unabhängigkeit vom Mann. Hinzu
kommen Faktoren wie der Gelderwerb junger Frauen in den 20er und 60er Jahren,
sowie 1965 die Erfindung der Pille und die dadurch resultierende sexuelle
Freiheit.
Es ist ein Trend, den sich jeder leisten kann. Das revolutionäre
Zeichen der rebellischen Jugend mit Drang nach politischer und kultureller Freiheit.
Nun diktieren nicht mehr die privilegierten Schichten, wie es in der Mode voran
geht, die weniger wohlhabenden haben das Steuer übernommen. Ähnlich wie in der
Haute Couture, die sich vom Jugendkult inspirieren lässt.
Endgültig wurde der Minirock mit dem Erscheinen in der britisch
Vogue 1962 in die Gesellschaft etabliert
und wird durch Stilikonen wie „Twiggy“ zum Modetrend der 1960er. Ihm folgten
der Mikrorock, der kaum Unterwäsche und Hintern bedeckte, sowie die Hot-Pants. Es
galt, je kürzer, desto modischer. Nach der Erfindung der Hosen wurde der Blick
mehr auf dieses neue revolutionäre Kleidungsstück gelenkt.
Im Laufe der Jahre hat sich der Minirock einem Imagewandel unterworfen
von Kindlichkeit zur Weiblichkeit im Hinblick auf Erotik. Wobei der „ Mini“ keine sexuelle Aufforderung an dem Mann
darstellen soll, sondern eher auf den passiven Genuss optischer, weiblicher
Reize abzielt.
Mit diesem Gedanken haben sich wohl auch die Männer in der
Türkei beschäftigt, die in Miniröcken auf die Straße gingen um gegen Gewalt an Frauen
zu protestieren. klick!
Nachtrag// mehr Infos
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Ein toller Post! Immer wieder spannend zu entdecken, wie viel Geschichte und Veränderung in einem einzigen Kleidungsstück liegen kann!
AntwortenLöschenDa kann ich dir nur recht geben, ich finde es faszinierend, dass es so gut wie hinter allem eine Geschichte gibt.
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