Auf etwas zu warten war noch nie meine Stärke.
In den
(meisten) zeitlich gesehenen kurzen Spannen des Wartens, beginnt es in meinem
Kopf an zu rattern. Jedmögliche Eventualität und alle möglichen und auch die
völlig abwegigen Szenarien beginnen sich in meinem Kopf zu formen und zu verselbstständigen.
Alles rast und rattert und ich würde dann gerne mal den Pause Knopf drücken
oder mich selbst anschreien:
„Hey, was machst du da eigentlich?! Es nervt! Hör
doch bitte damit auf, es führt doch zu nichts!!!“ Natürlich schreie ich mich
nicht wirklich selbst an, mehr so im übertragenen Sinne. Was natürlich nicht halb
so wirksam ist, wie eine verbale Konfrontation. Aber wer versteht sich denn
schon immer ausnahmslos mit seinen Kopfinhalten. Irgendwie ist das ja immer so
ein Hin und Her.
Ja, Nein oder vielleicht doch etwas ganz anderes?
Jedenfalls, ist gerade wieder so einer dieser Momente des
Wartens.
Ich sitze hier, war wieder viel zu früh wach und essen kann ich
irgendwie auch nichts. Auch wenn ich weiß, dass ich das dann im Nachhinein
bereuen werde. Doch jetzt gerade würde ich einfach keinen einzigen Bissen
herunterbekomme und mir nur ein Blickduell mit meinem Essen liefern, was
irgendwie auch mehr ins Leere laufen würde, da es ja nicht zurückschaut. Eine
meiner momentanen Lieblingsbeschäftigungen beim Warten ist Aufräumen.
Ja ich
weiß, das klingt seltsam lächerlich, aber es ist wirklich so. Immer wenn ich
mich vor etwas drücken muss, vorzugsweise Lernen oder einer anderen Aufgabe,
die für mich nicht so prickelnd erscheint, wird aufgeräumt. Das Problem ist:
Ich hab gestern schon aufgeräumt und sitze nicht in dem normalen Chaos aus
Zeitschriften, Büchern und Kleidung, sondern in einem ordentlichen Zimmer. Früher
war Zimmer aufräumen das schlimmste, was es gab und mittlerweile geht das fast
wie von alleine, ohne ständig mahnendes erinnern und herumgemaule.
Wahrscheinlich gehört das zum Erwachsenwerden (?) oder ich habe einfach
seltsame Angewohnheiten entwickelt.
Auch wenn ich gerade eine Beschäftigung gefunden habe,
vergeht die Zeit irgendwie genauso langsam, wie davor. Vielleicht sogar noch
langsamer, wenn man mich fragen würde. Aber das tu ich nicht. Sonst implodiert
mein Kopf noch und ich will ihn ja nicht dazu verführen, indem ich ihm noch
mehr Pulver gebe.
Möglicherweise sollte ich mir ja mal eine Meditationstechnik drauf
schaffen, welche innerliche Ruhe bringt und mit der ich dann hoffentlich ein
geduldigerer Warter werde. Denn egal mit was ich mich beschäftige, es geht zu
schnell vorbei und die Zeit scheint unendlich lange und so als würde sie kein
Stück voranschreiten.
Wie jetzt. Ich bin fast fertig. Hier, mit dem schreiben
dieser letzten Sätze und die Zeit, die ist doch noch zu lange um hiermit
weiterzumachen.
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